Gemeinde Wardenburg
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HÖVENER GESCHICHTE(N)
Ein Streifzug durch die Vergangenheit des Dorfes Höven Ein Projekt des Bürgervereins Höven
3 Gestütsgaststätte Paradies
Bereits 1843 stellte Johann Pleus (Kutscher beim Oldenburger Minister Brandenstein) einen Antrag beim Amt Oldenburg eine Wein- und Bierschänke in Höven bauen zu dürfen. Obwohl neben Major A.W.A. von Dorgelo weitere 28 Hövener und Westerburger Männer diesen Antrag unterstützten, erteilte das Amt keine Genehmigung.
Die erste Konzession für das Betreiben einer Gastwirtschaft in Höven erhielt 1861 Her-mann Hinrich Naber, gebürtig aus Tungeln. Er heiratete 1857 Anna Maria Willers, Erbin des an dieser Stelle ansässigen Brinksitzerhofes Künnemann.
Nach einer wechselvollen Geschichte des Hofes und der Gaststätte kauft 1898 der Stuck-arbeiter Johann Diedrich Paradies aus Tungeln den gesamten Brinksitzerhof mit der Gaststätte und dem dazugehörigen Gemischtwarenladen. 1909 baute er den heute noch bestehen-den Tanzsaal. Sohn Hermann Paradies spürte wenig Neigung, die Gastwirtschaft weiterzuführen. Er widmete sich lieber der Landwirtschaft. Ehefrau Marie, genannt Mariechen, ließ daher die Wirtschaftskonzession auf ihren da-mals 20-jährigen Sohn Hugo übertragen. Hugo erwies sich als außerordentlich geschäftstüchtig und umtriebig. Bereits in den 1950er Jahren erreichte der Gasthof durch seine Initiativen einen hohen Bekanntheitsgrad im gesamten Umkreis. Neben dem Gaststättenbetrieb wid-mete er sich mit viel Leidenschaft und großem Erfolg der Hannoveraner Pferdezucht und dem Reitsport. Die Gaststätte erhielt einen werbe-wirksamen Namen: „Gestüts-Gaststätte Para-dies“. Hugo erteilte Reitunterricht für Anfänger und Fortgeschrittene. Er gründete 1955 den Reiterfanfarenzug Höven, baute eine Kegelbahn, eine Reithalle, organisierte Stoppelfeldjagden. Über fünf Jahrzehnte führte Hugo Paradies den vielseitigen Betrieb. Die Familie Paradies hat den Ort Höven mit dem Betrieb der Gast-stätte fast 100 Jahre lang als Mittelpunkt des kleinen Dorfes geprägt und den Ort als „Reiterdorf Höven“ weit über die Grenzen von Oldenburg bekanntgemacht.
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